Bewusstere Entscheidungen

Bewusstere Entscheidungen – Nährwertziele und Nutri-Score

Weniger Zucker, weniger Fett: Bis 2020 wollen wir, dass fast alle unsere Danone-Produkte neuen Nährwertzielen entsprechen. Warum? Wir wollen mithilfe von Produkt-Reformulierungen unser bereits gutes Nährwertprofil transparenter machen. Der Nutri-Score – also die Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln – belegt nun, woran wir schon lange arbeiten: gesunde und hochwertige Lebensmittel.

Produkt-Reformulierungen sind bei Danone schon seit Jahren Bestandteil unserer kontinuierlichen Weiterentwicklung. Denn die Gesundheit unserer Kunden liegt uns am Herzen – das fängt schon bei den kleinsten unter ihnen an: Am Beispiel der FruchtZwerge ist zu sehen, wie wir über Jahre hinweg den Zucker- und Fettanteil konsequent verringert haben. Ganz ohne geschmackliche Einbußen. Denn: Die besten Nährwerte helfen nichts, wenn den Verbrauchern unser Produkt nicht mehr schmeckt. Unsere Erfahrung zeigt, dass Verbraucher zunächst skeptisch auf eine Zucker- und Fettreduktion in ihren Lieblingsprodukten reagieren. Das zeigt ein Beispiel aus dem Jahr 2012: Ein neues Actimel-Produkt, ganz ohne Zucker, wurde von unseren Verbrauchern nicht angenommen.

Eine Reduktion von Zucker und Fett in mehreren kleinen Schritten ist daher vielversprechender: Bei den FruchtZwergen haben wir über Jahre hinweg insgesamt zehn kleine Schritte gemacht. Und damit hatten wir Erfolg, denn unsere FruchtZwerge kommen heute noch genauso gut bei den Kleinen an wie noch Jahre zuvor. Entsprechend beschreiten wir den Weg zu ausgewogenen Nährstoffprofilen in unseren Produkten mit weniger zugesetztem Zucker und Fett in kleinen Schritten.

Wir haben uns auch dazu verpflichtet, auf unseren Produktverpackungen übersichtliche Informationen zu den darin enthaltenen Nährwerten anzugeben. Damit wollen wir unsere Verbraucher dabei unterstützen, bewusstere Entscheidungen für eine ausgewogene Ernährung zu treffen. Das Nährwertkennzeichnungsmodell Nutri-Score erfüllt diese Anforderungen in besonderer Weise. Die Vorteile: Der Nutri-Score ist wissenschaftlich basiert, für den Verbraucher auf den ersten Blick verständlich und trägt zu einer informierten Produktauswahl bei.

Mithilfe des Nutri-Score möchten wir unserer Verbraucherverantwortung auch in Deutschland gerecht werden. Seit 2019 führen wir den Nutri-Score daher freiwillig nach und nach auf den Milchfrischeprodukten ein. Unsere Vision: Wir sprechen uns für den Nutri-Score auf allen Danone Essential Dairy & Plant-Based Produkten in Deutschland aus.

Was ist der Nutri-Score?

Die Entwicklung des Nutri-Score geht auf die beiden Ernährungswissenschaftler Prof. Mike Rayner und Prof. Serge Hercberg zurück. Für die britische Food Standards Agency (FSA) entwickelte Rayner ein System zur Berechnung von Nährwertprofilen. Dieser wurde auch nach ihm benannt: Rayner-Score. Auf Basis des Rayner Score entwarf Prof. Hercberg zusammen mit seinem Team in Frankreich ab 2014 ein weiterführendes Kennzeichnungssystem für Lebensmittel und Getränke.

Die Besonderheit der von Professor Hercberg entwickelten Systematik liegt vor allem in ihrem ganzheitlichen Ansatz. In die Bewertung des Nährwertgehalts von Lebensmitteln und Getränken fließen sowohl die Nährwertelemente, die begrenzt werden sollten, als auch die Nährwertelemente, die für gesunde Menschen in typischen Lebenssituationen als förderlich angesehen werden, ein. Der Nutri-Score betrachtet die Nährwertelemente eines Lebensmittels in ihrer Gesamtheit und gelangt zu einer farblich hinterlegten Fünf-Stufen-Skala.

Wie wird der Nutri-Score berechnet?

In den Score gehen wünschenswerte und weniger wünschenswerte Nährertelemente ein. Weniger wünschenswerte Nährwertelemente erhalten bei Nutri-Score Plus-Punkte. Wünschenswerte Nährwertelemente führen zu Minuspunkten in der Berechnung. Das Gesamtergebnis dieser Rechnung kann zwischen -15 und +40 Punkten liegen.

Der Nutri-Score bildet damit die Nährwertqualität eines Produkts umfassend ab. Zur Ermittlung des Nutri-Score werden also wünschenswerte und weniger wünschenswerte Nährwertelemente abgeglichen.

Das erfolgt in drei Schritten:

  • Im ersten Schritt wird der Gehalt der nicht wünschenswerten und der wünschenswerten Nährwertelemente entsprechend ihrem jeweiligen Gehalt pro 100 Gramm Lebensmittel oder Getränk ermittelt. Als nicht wünschenswerte Nährwertelemente werden zum Beispiel erfasst: der Gesamtzuckergehalt, die gesättigten Fettsäuren, der Natrium- sowie der Energiegehalt. Als wünschenswerte Nährwertelemente zählen Ballaststoffe, Proteine sowie Obst, Gemüse und Nüsse. Für jeden Nährwertgehalt gibt es entlang von Bewertungsskalen auf Basis des Rayner-Score Punkte.
  • Im zweiten Schritt werden diese Punkte für die nicht wünschenswerten und die wünschenswerten Nährwertelemente miteinander verrechnet. So gelangt man zu einer Gesamtpunktzahl für das Produkt. Hierbei gilt: Je geringer die Punktzahl, desto hochwertiger das Nährwertprofil.
  • Im dritten Schritt werden die Gesamtpunkte einer fünfstufigen Einteilung innerhalb des Nutri-Score zugewiesen. Jede Stufe ist mit einer Farbe und einem Buchstaben hinterlegt. Diese reichen von „grün“ und „A“ bis „rot“ und „E“.

0 Gesamtpunkte für Activia Natur

Das Produkt hat die zweithöchste Nährwertqualität erreicht, die bei Nutri-Score möglich ist. In den Nutrition Commitments von Danone ist Activia Natur 3,5% ein Milchfrische-Produkt, das für den täglichen Verzehr geeignet ist.

Bild einer Packung FruchtZwerge - Kinderfrischkase

Als erstes Produkt in Deutschland tragen die FruchtZwerge seit Februar 2019 das Nutri-Score-Label. Im Laufe des Jahres folgten Dany, Activia und Actimel. Seit Anfang 2021 tragen alle Milchfrischeprodukte in Deutschland den Nutri-Score auf der Verpackung.

Verschiedene Kennzeichnungssysteme im Vergleich - Ergebnisse von Verbraucherstudien zum Verständnis und Kaufverhalten

Der Nutri-Score unterscheidet sich von anderen Nährwertkennzeichnungssystemen. Um die Vergleichbarkeit für die Verbraucher zu erleichtern, wird der Nutri-Score nicht anhand von Portionsgrößen, sondern auf 100-Gramm-Basis berechnet. Anders als beim Modell der dreistufigen „multiplen“ Ampelkennzeichnung gibt es beim Nutri-Score eine Gesamtbewertung des Lebensmittels oder Getränks und daher auch nur eine farbliche Kennzeichnung; in fünf leicht verständlichen Stufen. Dieses Modell wurde in der Folge unter anderem unter Mitwirkung der französischen Ernährungsbehörde ANSES und des Hohen Rats für öffentliche Gesundheit der französischen Republik weiterentwickelt.

In mehreren Vergleichsstudien mit anderen Nährwertkennzeichnungssystemen, die zwischen 2015 und 2017 in Frankreich durchgeführt wurden, hatte der Nutri-Score zudem seine Verständlichkeit beim Verbraucher und seine Wirkung auf das Einkaufsverhalten zu beweisen. So ergaben zwei Studien, dass die befragten Verbraucher den Nutri-Score im Vergleich zu anderen sogenannten „Front of Pack“- Labels, wie der „multiplen Ampel“ oder auch dem GDA-Label, als das am leichtesten erkennbare und am besten zu verstehende Kennzeichnungssystem bewerteten.

Verschiedene Kennzeichnungssysteme im Vergleich - Ergebnisse von Verbraucherstudien zum Verständnis und Kaufverhalten

Über den Nutri-Score war zudem die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Einordnung der Produkte entlang der Nährwertgesamtqualität am höchsten. In fünf weiteren Studien zur Auswirkung auf das tatsächliche Kaufverhalten konnte zudem gezeigt werden, dass sich beim Nutri-Score die Nährwertqualität der von den Verbrauchern ausgewählten Produkte im Einkaufskorb am deutlichsten erhöhte. Auch Verbraucherorganisationen wie „UFC-Que Choisir“ und „60 million consommateurs“ sprechen sich für den Nutri-Score aus. Im März 2017 fiel die Entscheidung der französischen Regierung, den Nutri-Score als präferiertes, freiwilliges Nährwertkennzeichnungsmodell für Lebensmittel einzusetzen. Ein wichtiger Schritt, den die WHO Europa ausdrücklich lobte.

Bei der Einführung in Frankreich sind auch viele Industrie- und Handelsunternehmen wie Bonduelle, McCain, Weightwatchers, Fleury-Michon, Intermarché, Auchan und Leclerc dabei. Parallel zur Einführung wird der Nutri-Score noch weiterentwickelt – so laufen aktuell Gespräche auf eine Ausweitung zum Beispiel auf Restaurants und Bäckereien in Frankreich. Auch wir von Danone haben das Potenzial des Nutri-Score erkannt und unterstützen deshalb dieses innovative Instrument zur Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln.

Nutri-Score Informationen auf bewussterernaehren.de

Seit Juli 2019 können sich die VerbraucherInnen zusätzlich auf der Website www.bewussterernaehren.de genauer über den Nutri-Score informieren und finden dort breit gefächerte Informationen, wie die Berechnungsgrundlage und wissenschaftliche Basis des Systems.


* Anteil der Testpersonen, die in der Lage waren, anhand der Kennzeichnungssysteme drei Produkte aus vier Lebensmittelkategorien;korrekt entlang ihrer Nährwertqualität einzuordnen. 
Studie 2017 (I): CREDOC FFAS. ;Les enquètes complémentaires Etudes quantitatives. Evaluation ex ante de sysèmes d’étiquetage nutritionnel graphique simplifié, 2017, Seite 38 
** Prozentualer Anstieg der Teilnehmer mit verbesserter Nährwertqualität des Einkaufkorbes (entlang FSA Score) je nach Kennzeichnung.
Studie 2017 (II): Studie in einem experimentellen Supermarkt: Crosetto, P., Lacroix, A., Muller, L., and Ruffieux, B. Modification des achats alimentaires en réponse àonse à cinq logos nutritionnels. Cah Nut Diet, 2017; 52, 3, 129-133, Seite 3
Studie 2017 (III): Feldstudie in 60 reellen Supermärkten: Evaluation ex ante de sysèmes d’étiquetage nutritionnel graphique simplifié. Rapport du comité scientifique. Fond Français pour l’Alimentation & la Santé (FFAS), Seite 51